​Sportclub feiert SCL-Fest zum 60jährigen Bestehen mit Mitgliedern, Flüchtlingen und Gästen

31.07.2015


 

Freundschaftsspiel SCL (Vorstände und Aktive) gegen  Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Syrien  
 
Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Syrien auf der  Tennisanlage des SCL nach dem Tennis- 
Schnuppertraining
 

 

                      
 

Zum jährlichen SCL-Fest hieß der Sportclub Ludwigsburg seine Mitglieder bei sonnigem aber stürmischen Sommerwetter auf der Anlage an der Brünner Straße im Sportpark Ost willkommen. Im Mittelpunkt standen die SCL-Olympiade mit verschiedenen Disziplinen für Kinder und Jugendliche, Tennis- und Bogenschnuppertraining, ein Freundschaftsspiel von SCL-Vorständen und Mannschaftsspielern gegen eine Flüchtlingsauswahl sowie die abendliche Feier anlässlich des 60jährigen Bestehens.
 
Vereinsvorsitzender Dr. Matthias Knecht konnte zahlreiche Mitglieder der Abteilungen Fußball, Gymnastik, Schützen und Tennis zum SCL-Fest begrüßen. Während die erwachsenen Teilnehmer Tennis spielen und den Bogensport ausprobieren konnten, nahmen viele Kinder und Jugendlichen an der SCL-Olympiade in den Sportarten Tennis, Bogenschießen und Fußball, erweitert um verschiedene Geschicklichkeitsspiele, teil. Bei der Siegerehrung überreichten Vereinsjugendleiter Reiner Gyarmati, der das Fest mit vielen Helfern organisiert hatte, und Vorsitzender Matthias Knecht den glücklichen Gewinnern, die die Herausforderungen mit Bravour gemeistert hatten, ihre Preise.
 
Ganz andere Herausforderungen haben die zu bewältigen die der SCL unter dem Motto „Heimat geben – damals und heute“ als Ehrengäste eingeladen hatte: Junge Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Syrien, die in Unterkünften in Ludwigsburg und Kornwestheim leben. Beim gemeinsamen Essen erzählten diese ihre Lebensgeschichte, teils mit bewegenden und dramatischen Schicksalen, wie der junge Iraker, der vor seiner Flucht monatelang im Koma lag und nur noch Teile seiner eigenen Biographie rekonstruieren kann, weil sein Gedächtnis viele Lücken aufweist. Die gestandenen SCL-Mitglieder, die vor 60 Jahren  als Sudetendeutsche und Donauschwaben selbst Flüchtlinge gewesen waren und in ihrer neuen Heimat diesen Verein auf den Weg gebracht hatten, wurden lebhaft an ihre eigene Geschichte erinnert. Das Freundschaftsspiel zwischen SCL und Flüchtlingsauswahl ging schließlich 3:3 aus. Das Unentschieden passte perfekt zu diesem Spiel, bei dem Völkerverständigung und freundschaftliche Annäherung viel wichtiger waren als das Ergebnis. Die Flüchtlinge werden – unterstützt vom Stadtverband für Sport und einer an diesen geleisteten Spende eines regionalen Großunternehmens – zukünftig wöchentlich bei den Aktiven des SCL mittrainieren. SCL-Vorsitzender Knecht betont, dass dieses Unterfangen ein spannendes Experiment für beide Seiten sei auf das sich aber alle freuen.
 
Die Gründungsväter des Vereins wurden abschließend im Rahmen des festlichen Abendessens in der SCL-Vereinsgaststätte geehrt. Umrahmt vom Grußwort des Vorsitzenden und der Vereinschronik, die der Stellvertretende Vorsitzende Dieter Ehlert aufbereitet hatte, durften drei der vier letzten lebenden Gründungsmitglieder, Jakob Bräutigam, dessen Namensvetter Jakob Bräutigam und Heinz Ehlert ihre Ehrung aus den Händen des Ersten Vorsitzenden entgegen nehmen. Einzig der vierte im Bunde, Johann Schyra, konnte leider nicht teilnehmen.